Offener Brief an Berliner Oberbürgermeister Müller wegen selektivem Gedenken am Brandenburger Tor

,,, https://deutsch.rt.com/meinung/48722-offener-brief-an-berliner-oberburgermeister-petersburg-russland/

Offener Brief an Berliner Oberbürgermeister Müller wegen selektivem Gedenken am Brandenburger Tor

,,,

dass durch die selektive Beleuchtung nach manchen Anschlägen – und nach anderen nicht – eine Hierarchisierung der Opfer entsteht. Die meisten Leidtragenden vor allem in nichteuropäischen Staaten kommen in dieser Form des Gedenkens genauso wenig vor, wie die zivilen Opfer westlicher Militärinterventionen.

Auch anlässlich des Anschlags in Sankt Petersburg wurde das Brandenburger Tor nicht speziell beleuchtet. Medienberichten zufolge haben Sie veranlasst, dass dies nur noch geschehen solle, wenn Anschläge in Städten stattfinden, die Städtepartnerschaften mit Berlin unterhalten. In den Fällen von Orlando und Jerusalem hingegen sei gegen diese Regel verstoßen worden, weil zu diesen Städten „besondere Beziehungen“ bestünden.

Ich verstehe, dass angesichts des Ausmaßes des Leides in der Welt nur schwer aller Opfer gedacht werden kann. Dass vor dem Hintergrund der angeschlagenen deutsch-russischen Beziehungen und der Geschichte dieser Stadt aber ausgerechnet Sankt Petersburg ausgeklammert wird, hat für mich einen bitteren Beigeschmack. Begründet die Leningrader Blockade zwischen 1941 und 1944 keine ausreichend „besondere“ Beziehung zu dieser Stadt? Mehr als eine Million Menschen fielen diesem deutschen Kriegsverbrechen zum Opfer.

Hinterlasse einen Kommentar